Ernst Nolte
Ich bin kein Prophet – Ein Gespräch mit Ernst Nolte über den Islam und Europa

Ich bin kein Prophet | Ein Gespräch mit Ernst Nolte über den Islam und Europa | Artikelnummer: 978-3-9814942-4-2

Printausgabe

ISBN 978-3-9814942-4-2
Edition Europolis

9,00 €

Ernst Nolte über den Islam und Europa

«Das Gespräch mit Prof. Dr. Ernst Nolte versteht sich als Nachtrag zu dessen umfangreicher Monografie „Die dritte radikale Widerstandsbewegung – der Islamismus“, die er 2009 dem Publikum vorlegte. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bestimmte Entwicklungen in Gestalt terroristischer Anschläge in Frankreich als auch dem Auftreten des Islamischen Staates (Kalifat) noch nicht manifestiert. Nolte ergänzt hintergründig und erklärt aus der Sicht des philosophierenden Historikers, Herkunft, mögliche Fortentwicklung und die Perspektiven der Auseinandersetzung zwischen Islam und Europa. Deutschland darf bei dieser Auseinandersetzung natürlich nicht fehlen. So entsteht ein spannendes Gespräch zu einer Problematik, der sich alle Europäer stellen müssen.»

Aus dem Vorwort

Die Überraschung, die man empfindet, wenn man Nolte liest, hängt damit zusammen, dass sich Nolte in der Landschaft der deutschen Geschichtswissenschaft deutlich abhebt. Denn er kommt von der Philosophie zur Geschichte. Kurzum, Nolte hat sein Leben den tragischen Geschehnissen der europäischen Geschichte gewidmet, deren düstere und „inhumane“ Seiten er in den beiden Totalitarismen, die den Planeten verwüstet haben, nachging. Wie es Francois Furet sehr gut ausdrückte, behandelte Nolte als einer der Ersten nahezu gleichzeitig mit Hannah Arendt die zwei zeitgeschichtlichen Dramen der Welt, die viele Ideologen zu trennen versuchten. Über den Zenit seines eigenen weltbekannten Werkes hinaus zögert er nicht, in unserem Text, ein neues Phänomen des Totalitarismus, welches die muslimische Welt betrifft, zu behandeln. Jedenfalls stellt es Fragen über die Validität unseres westlichen Zivilisationsmodells, die Universalität des Universellen und die Reformierbarkeit des Islam und schließlich besonders die Frage nach der Integration einer muslimischen Bevölkerung und ihrer Kultur in einem völlig heterogenen Milieu, wie es Europa, Deutschland und Frankreich, die ihrerseits keine Antwort auf die laufenden Aggressionen wissen, darstellen.

Der Autor Ernst Nolte

Prof. Dr. Ernst Nolte (1923-2016), wurde 1923 in einer katholischen Familie an der Ruhr geboren. Abiturient 1941, ist Nolte ein Kind zwischen den beiden Weltkriegen. Lediglich ein gesundheitliches Handikap bewahrte ihn vor dem großen Aderlass, welches das Dritte Reich in der Bevölkerung als auch in der deutschen und europäischen Kultur hervorrief. Nach seiner philosophischen Dissertation bei Eugen Fink, einem der brillantesten Mitarbeiter von Edmund Husserl, über „Selbstentfremdung und Dialektik im deutschen Idealismus und bei Marx“ (1952) wurde sein großes Buch „Der Faschismus in seiner Epoche“ (1963) – trotz seines Umfangs in mehrere Sprachen übersetzt – als Habilitationsschrift im folgenden Jahr akzeptiert. Danach wurde er zum Professor in Marburg ernannt, um daraufhin an die FU Berlin und 1973 an das prestigeträchtige Friedrich Meinecke Institut zu gelangen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1991 lehrte.

Leseprobe

Herr Nolte, als Sie 2008 eine sehr umfangreiche Monographie mit dem Titel „Die dritte radikale Widerstandsbewegung: Der Islamismus“ geschrieben haben, waren bestimmte Entwicklungen noch nicht absehbar, die uns heute mit einer Radikalität konfrontieren, welche man damals nicht für möglich gehalten hatte. In seinem Buch „Von kommenden Dingen“ spricht Walther Rathenau von einer „divinatorischen Einsicht“, einem Erfühlen, einem Erspähen von Ereignissen. Was hat Sie bewogen, das Buch über den Islamismus zu schreiben?

ERNST NOLTE: Nun, ich glaube, es war ein gewisser Drang zur Vollständigkeit. Ich habe mir gesagt, meine Bücher über Faschismus und Nationalsozialismus waren von Anfang an nicht für Spezialisten verfasst, wie das in der Regel der Fall ist. Denn beim Nationalsozialismus ist nicht nur von Hitler, sondern auch von Mussolini die Rede und des Weiteren auch von Maurras. Das ist also eine Ausweitung, die als fragwürdig erscheinen kann, sie hatte aber jedenfalls den Sinn, das Thema aus dem bloßen Spezialistentum herauszuheben. Dann dachte ich mir: Da hast du aber doch wesentliche Teile des Gesamtbildes, das man sich machen kann, fortgelassen. Vor allen Dingen seine Teile, die zwar in der Bezugnahme des Nationalsozialismus auf den Bolschewismus auch erscheinen, aber doch ausgeweitet werden könnten. Der Nationalsozialismus lehnte ja entschieden ab, was der Bolschewismus proklamierte.

Kurzübersicht

  • ISBN: 978-3-9814942-4-2
  • Sachbuch
  • deutsche Ausgabe
  • Printausgabe Softcover
  • Erscheinungsdatum: 1. Aufl. / 2015
  • 196 Seiten
  • Format: 11,5 x 19 cm

Printausgabe

ISBN 978-3-9814942-4-2
Edition Europolis

9,00 €