Markus C. Kerber
"Nehme mir die Freiheit, meiner viellieben Mama, einige Früchte zu senden“ – Der Briefwechsel zwischen Friedrich II und seiner Mutter Sophie

Printausgabe

ISBN 978-3-9820256-2-9
Edition Europolis

9,00 €

„Nehme mir die Freiheit, meiner viellieben Mama, einige Früchte zu senden“

Dass Friedrich II. ein leidenschaftlicher Briefschreiber war, kann man nicht zuletzt aus der Korrespondenz zwischen ihm und Voltaire ersehen. Hinter diesem Briefwechsel bleiben jene Briefe zurück, die Friedrich mit seinen Familienangehörigen, unter anderem mit seiner Frau, gewechselt hat. Der Briefwechsel mit seinem Bruder Heinrich, den er als Einzigen unter seinen Brüdern politisch ernst nahm, ist etwas bekannter geworden. Unbekannt geblieben sind die anrührenden Briefe des jungen Friedrich und die des schlachtenführenden Königs an seine Mutter. Nicht weniger anrührend sind die Erwiderungen der Königin-Mutter an ihren innig geliebten Sohn. Wir wollen eine Auswahl davon wiedergeben.

Der Autor Markus C. Kerber

Der Autor ist Dr. jur., Professor für öffentliche Finanzwirtschaft und Wirtschaftspolitik an der TU Berlin, Gründer von www.europolis-online.org und www.ivsg.de. Kerber ist ebenso Rechtsanwalt in Berlin, Brüssel und Paris. Er veröffentlicht Schriften zur öffentlichen Finanz-wirtschaft, Unternehmensfinanzierung sowie Gesellschaftsrecht, Kartellrecht und Europarecht. Zudem führt er zahlreiche Verfassungsbeschwerden gegen die Griechenlandhilfe, EFSF und ESM sowie gegen Maßnahmen der EZB wie OMT und die Europäische Bankenunion vor dem Bundesverfassungsgericht als auch vor dem EuGH.

Leseprobe

Durch Ihre liebenswürdigen Briefe machen Sie mich jünger, lieber Sohn und die vielen Versicherungen Ihrer Freundschaft haben die Wirkung, dass ich mehr denn je zufrieden bin. Ich fühle mich verpflichtet, Eure Abwesenheit durch die tausendfachen Aufmerksamkeiten als angenehm zu empfinden, die Ihr mir höflicherweise entgegentragt. Auf diese Weise, lieber Sohn, wenn es denn möglich ist, verstärkt Ihr die Verbindung zu Euch und zwar auf eine Weise, die Euch nicht gleich sein kann. Ich bin entzückt, den Beginn des Briefes von Madame Brandt zu sehen und ich wundere mich, dass sie so genau die Unterhaltung, die sie mit dem König führte, behalten hat. Die Nachrichten aus Paris sollen heute Abend kommen und der Almanach auch. Hier will der Frühling nicht so recht beginnen, ein Sturm ließ uns alle zittern und er erreicht sogar unser Haus. Eine klirrende Kälte hat uns gepackt und zwingt uns dazu, den Kamin stark zu nutzen. Dies ist alles nichts weiter als die Präambel einer Malerei für diesen Nachmittag, die etwas länger ausfallen wird. Indessen glaube ich, mein lieber Sohn, dass ich den Tag sehr gut ausgefüllt habe, denn ich habe die Genugtuung sicher zu sein, dass mein Herz auf ganz zärtliche Weise Euch gehört.

Kurzübersicht

  • ISBN: 978-3-9820256-2-9
  • Sachbuch
  • deutsche Ausgabe
  • Printausgabe Softcover
  • Erscheinungsdatum: 1. Aufl. / 2020
  • 76 Seiten
  • Format: 11,5 x 19 cm

Printausgabe

ISBN 978-3-9820256-2-9
Edition Europolis

9,00 €