Martin Bartholmy, Sabine Beppler-Spahl, u.a.
Schwarzes Leben, weiße Privilegien? – Zur Kritik an Black Lives Matter

Schwarzes Leben, weiße Privilegien? | Zur Kritik an Black Lives Matter | Artikelnummer: 978-3-944610-77-1

Printausgabe

Art.-Nr: 978-3-944610-77-1
Novo – Alexander Horn Publikationen

13,00 €

Kritische Perspektiven auf Black Lives Matter und gesellschaftliche Spaltung

Die Bewegung „Black Lives Matter“, einst als Protest gegen Polizeigewalt ins Leben gerufen, hat sich zu einem umfassenden Kulturkampf entwickelt. Im Zentrum steht nicht mehr die konkrete Auseinandersetzung mit rassistischer Gewalt, sondern die Kritik an gesellschaftlichen Symbolen, Begriffen und Traditionen, die als Ausdruck systemischer Diskriminierung gelten. Der Sammelband „Schwarzes Leben, weiße Privilegien?“ analysiert diesen Wandel kritisch und beleuchtet, wie sich ein ursprünglich humanistisches Anliegen in eine autoritäre, von starker Rhetorik geprägte Bewegung verwandelt hat.

Die Beiträge internationaler Autorinnen und Autoren hinterfragen, ob BLM tatsächlich die Interessen aller Schwarzen Menschen repräsentiert. Kritisiert wird unter anderem die dogmatische Trennung zwischen Schwarz und Weiß, die moralisch aufgeladene Anklagekultur sowie die Rückkehr zu einem biologistischen Rassebegriff. Statt auf Dialog und Integration zu setzen, bestärkt der moderne Antirassismus eine neue Form der sozialen Spaltung.

Gleichzeitig würdigen einige Texte historische Vordenker des Antirassismus wie Martin Luther King oder John Lewis und heben hervor, wie sich deren universelle Botschaften von Freiheit und Gleichheit deutlich vom heutigen Aktivismus unterscheiden. Autoren wie Coleman Hughes oder Promise Frank Ejiofor werfen BLM vor, überzogene Forderungen zu stellen und dabei kulturelle Aneignung zu skandalisieren, statt als Bereicherung zu begreifen. Die kritische Rückschau auf aktuelle Umbenennungen wie jene der Berliner Mohrenstraße verdeutlicht, wie komplex die Diskussionen um historische Verantwortung und Gegenwartsdeutung sind.

Der Band versteht sich als Beitrag zu einer differenzierten Debatte über Rassismus, Identität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Er richtet sich an Leserinnen und Leser, die sich kritisch mit den Grundlagen und Auswirkungen der BLM-Bewegung auseinandersetzen möchten und eine offene, faktenorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema suchen.

Autoren

Manny Acquah (Interview), Martin Bartholmy, Sabine Beppler-Spahl, Michael Crowley, Ceri Dingle (Interview), Coleman Cruz Hughes, Xin Du, Promise Frank Ejiofor, Kai Funkschmidt, Frank Furedi, Inaya Folarin Iman, Helen Gebru (Interview), Ulrich van der Heyden (Interview), Joanna Williams, Kevin Yuill, Kolja Zydatiss

Rezensionen

Frankfurt am Main, 2020 – Was bei der Bewegung „Black Lives Matter“ (BLM) ursprünglich als Protest gegen Polizeigewalt begann, ist längst zu einem neuen Kulturkonflikt geworden. Im Zentrum steht die Annahme, dass unsere Gesellschaft von einem latenten Rassismus durchdrungen sei. Statt sich mit konkreten Fällen rassistischen Hasses zu beschäftigen, konzentrieren sich die Aktivisten auf Symbole. Am Pranger stehen alle möglichen Objekte, Namen, Traditionen und Sprachgepflogenheiten, die von ihnen als diskriminierend empfunden werden.

Der oft selbstgerechte, anklagende Ton sowie die scharfe Trennung zwischen Schwarzen und Weißen lassen diesen neuen Antirassismus autoritär und zensorisch erscheinen. Wie die Beiträge im neuen Buch „Schwarzes Leben, weiße Privilegien? Zur Kritik an Black Lives Matter“ zeigen, sprechen die Aktivisten jedoch keinesfalls für ‚alle Schwarzen‘. Immer mehr Kritiker weisen darauf hin, dass BLM nicht nur die Gesellschaft spaltet, sondern auch auf fragwürdigen historischen Prämissen beruht.

In dem aktuellen Sammelband kommen über ein Dutzend Autoren aus vier verschiedenen Kontinenten zu Wort. Coleman Hughes, jüngst vom Forbes-Magazin in die Liste der 30 wichtigsten Medienschaffenden unter 30 aufgenommen, kritisiert den „illiberalen Antirassismus der Rassebewussten“. Promise Frank Ejiofor sagt „Ja zur kulturellen Aneignung“ und Nein zu Reparationen wegen Sklaverei. Die Gründe für die Umbenennung der Berliner Mohrenstraße weist der Berliner Historiker Prof. Ulrich van der Heyden im Interview als geschichtlich falsch zurück.

Weitere Beiträge beschäftigen sich mit dem Mythos des „White Privilege“ sowie der fatalen Rückkehr von Rassebegriff und Rassentrennung im neuen Gewand. Daneben würdigen Autoren historische Persönlichkeiten aus dem Kampf gegen Rassismus, wie Martin Luther King, John Lewis und CLR James, deren Erbe sich vom heutigen BLM-Aktivismus gründlich unterscheidet.

Erschienen bei: PT-Magazin

Kurzübersicht

  • ISBN: 978-3-944610-77-1
  • Buchart: Sachbuch
  • Format: Broschur
  • Seitenzahl: 152
  • Buchgröße / Gewicht: 10,8 x 17,6 cm / 140 g
  • Erscheinungsdatum: 1. Aufl. 10.12.2020
  • Verlag: Novo – Alexander Horn Publikationen
  • Verkaufspreis: 13 Euro

Printausgabe

Art.-Nr: 978-3-944610-77-1
Novo – Alexander Horn Publikationen

13,00 €